© Catrin Beck
Kleine Wollkunde
Ich möchte in kurzer Form ein wenig über die verschiedenen
Wollqualitäten erzählen.
Man steht sehr oft, überwältigt von dem großen Angebot, ratlos da und weiß vor Schreck
gar nicht welche Wolle nun für den Anfang geeignet ist.
Für den Beginner ist Bergschafwolle im Vlies und für
diverse kleinere feine Arbeiten Merino Kammzug die beste Entscheidung.
In meinen Sets findest du die Wollsorten richtig abgestimmt und Du hast alles beieinander
um erfolgreich mit viel Freude filzen zu können.
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Wolle im Vlies             
      
Vlieswolle liegt in einem Stück.
Die Haare sind ganz unterschiedlich lang und liegen in alle Richtungen,
also nicht nur in eine Richtung.

Im Vlies sind manchmal Reste von Heu (Gras) zu finden. Das ist nicht weiter schlimm.
Nur ist es das Beste, wenn das Gras gleich, also im trockenen Zustand der Wolle, entfernt wird.
Späteres entfernen der Grasreste könnte zu eventuellen Löchern in der Arbeit führen.
Sollte es bereits zu spät sein und die Wolle ist schon nass, nehmt eine Pinzette. Ein Stück Vlieswolle kommt aufgerollt und zusammengelegt zu Dir.
Es liegt meißt nach dem Aufrollen in einem Stück, kann sehr gut in der Stärke geteilt werden
und man kann somit auch eine schöne große Fläche auslegen.
Wie gesagt kommt man als Anfänger mit Wolle im Vlies vom Bergschaf sehr gut zurecht.
Die Haare liegen ja bereits in alle Richtungen und lassen sich daher leicht verfilzen.
Die Wolle wird gezupft und systematisch in mehrere Schichten gelegt.
Auch auf etwas schwierigeren Schablonen kann man die Wolle gut verteilen da nicht kreuz und quer ausgelegt
werden muß. Es ist einfach nur auf Gleichmäßigkeit zu achten, damit keine Löcher entsehen.
Bergschaf -Vlieswolle ist zu Recht durch ihre hervorragenden Filzeigenschaften seit Jahrzehnten eine der
beliebtesten Wollsorte für dieses Handwerk.
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Kammzug – Wolle im Band
Beim Kammzug handelt es sich ebenfalls um Vlies. Aber eben um weiterverarbeitete Vlieswolle.
Die kurzen  Haare liegen nun nicht mehr kreuz und quer, sondern sie sind ausgekämmt.
Die Haare die nach dem Kämmen verblieben sind, liegen jetzt parallel zueinander.
Die Wolle ist zu einem Band gewickelt und wird auch Wolle im Band genannt.
Beim Auslegen der Wolle ist hier darauf zu achten, dass die Wolle kreuzweise ausgelegt wird,
damit die Arbeit Halt bekommt und stabil wird.


Kammzug ist nicht so buschig wie Vlies und  kann problemloser dünn auslegt werden
Allerdings dauert das Auslegen größerer Flächen dementsprechend länger als bei Vlieswolle.
In den WunderWoll- Sets für die Blüten zum Beispiel, findest Du farbige Kammzug Wolle in wunderbarer
feiner Merino Qualität.
Für das bezaubernde hauchdünne Nunofilzen (auf Stoffe, Tücher….)
ist diese Wolle in feinster Merino Qualität bestens geeignet.
Im Kammzug befinden sich generell weniger Reste vom Gras, da diese Wolle, ja wie erwähnt, gekämmt wurde.

+++ Ungefärbte Vliese (die Naturtöne) flusen etwas mehr als gefärbte Vliese.
Da die Naturvlieswolle nicht gefärbt wurde, befinden sich auch hier mehr Grasreste in der Wolle als bei der gefärbten Wolle,
(wie oben bereits erwähnt).
Allerdings haben Filzarbeiten aus diesen Natur Vliese natürlich einen ganz speziellen und ursprünglichen Charakter.
Vorfilz – Nadelfilz
 

Vorfilz ist Wolle welche zu einem hauchdünnen Gewebestück genadelt wurde.
Vorfilze liegen hauchdünn im Stück (A4)
Muster lassen sich wunderbar sehr schnell gestallten.


Man kann Vorfilzstückchen mit der Nadel einfilzen, aber auch sehr gut zum Nassfilzen verwenden.
Zum einfilzen grafischer Formen auf ein Bild oder Kissen, oder beim  Nunofilzen auf einen Schal oder auf einen Tuch kann Nadelfilz/ Vorfilz gut verwendet werden.
Es ist so wunderbar einfach und es gibt auch hier ganz viel verschiedene Möglichkeiten.
In verschiedenen Sets bei creativtrends.eu ist Nadelfilz mit enthalten.
Nadelfilz kannst Du in schönen Farben kaufen, aber auch sehr einfach selbst herstellen.
Ich zeig Dir gern wie das geht. 🙂

Wolllocken

Wolllocken sind die Locken vom, zum Beispiel, Wendsleydale Lamm.
Die Locken werden samt Unterhaar abgeschoren.
Sie können herausgezupft werden und für besondere Zwecke
verwendet werden. Oder auch mit dem feinen Unterhaar in flächige Handarbeiten eingebaut werden.
Sie können nass- und trocken verfilzt werden.
Tiere, Zwerge, Puppen o.ä. lassen sich mit den Flocken schöne volle Haarprachten gestalten.
Man kann die Flocken auch wunderbar zur Gestaltung interessanter Strukturen auf der Filzarbeit
benutzen, indem man sie einfilzt. (z.B. auf Fläche, oder Kissen)
Auch als Abschlusskante von Filzobjekten sind Wolllocken sehr beliebt.

Maulbeerseide

Aus den Kokons des chinesischen Seidenspinners, dessen Raupen auf den Maulbeerbäumen leben,
wird die Maulbeerseide gewonnen. Sie gilt als die hochwertigste Seide überhaupt.
Dier Faden ist fast reinweiß und sehr fein. Deshalb kann dieses sehr feine Garn in die brilliantesten Farben
umgefärbt werden.


Vor dem Schlüpfen der Falter werden die Kokons eingesammelt und mit Wasser heiß übergossen. (Ich kann es gar nicht richtig beschreiben….. es ist sooo schlimm…. 🙁
Der Seidenfaden kann leider nur auf diesem Wege in einem Zug vom Kokon abgehaspelt werden.
Ansonsten würde der Falter ein Loch in den Kokon fressen um zu schlüpfen und der Fadenverlauf hätte Risse,
ein Abhaspeln wäre also dann nicht mehr möglich.
So furchtbar die Seidengewinnung ist….. die Garne oder auch die Rohseiden bringen tolle Effekte.
Seide allein kann nicht gefilzt werden, aber sie kann ganz fantastisch in Wolle eingefilzt werden.
Oder umgekehrt kann ganz toll auf Seidentücher Wolle gefilzt werden.

Alle Interessenten sind herzlichst Willkommen zu meinen Filzkursen.
Aber VORSICHT!!!!!
Wer einmal das schöne Material und seine vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten kennengelernt
hat, den lässt das Filzfieber nicht mehr los. 🙂

Solltete Ihr noch mehr über die verschiedenen Wolleigenschaften wissen wollen oder
habt noch andere offene Fragen, schreibt mir einfach eine Mail, oder ruft mich an.

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