© Catrin Beck

Die Mongolische Jurte

Die Unterkunft nomadischer Völker ist die Jurte.
Dieses Wort-Jurte- stammt aus dem türkischen und bedeutet Zelt, Land, Heimat
und Wohnort.
Wahrscheinlich gibt es Jurten seit über 2000 Jahren. Sie ist die traditionelle
Behausung der Mongolen und der nomadisch lebenden Völker in Südserbien, Mittelasien und
nördlich der Großen Mauer.

Der Aufbau einer Jurte ist ganz einfach und sehr genial.
Keine Nägel… sondern biegsames Holz, welches zu Scherengittern zusammengestellt wird und mit Lederstreifen
zusammengehalten wird – bildet die Wand, also das Gerüst.
In der Mitte der Jurte erhebt sich der Dachkranz auf Säulen.
Ganz oben wird ein Seil befestigt, welches nur dazu dient, um bei starken Wind einen schweren Stein o.ä. an das Seil
befestigen zu können, damit die Jurte nicht weg fliegen kann.
In die Jurtenwand ist eine Tür eingelassen, welche immer nach Süden zeigt.
Über das ganz einfach hergestellte Gerüst werden dann Filzmatten gespannt, welche mit Kamelhaarseilen umschnürt werden.
Um den grauen Filz zu verdecken, wird ein dünner weißer Leinenstoff darüber gezogen.

Eine Lage Filz von etwa 1-2 cm Stärke,  hat eine Isolierfähigkeit einer 6 cm dicken Ziegelwand.
Ist das nicht genial?!

Im Winter werden über die Jurte 3 bis 4 Lagen Filz dieser Stärke gezogen, während im Sommer
schon eine Lage ausreichend ist.
Diese wird in den Sommermonaten etwas hochgeklappt, damit der Wind unten durch wehen kann.
Außen herum ist ein Leinenstoff gespannt, der eigentlich für Lastwagenplanen gedacht ist. Diese lassen sich leicht waschen und schützen den Filz vor Regen.
Mit 3 schönen geflochtenen Seilen aus Pferde und Yakhaaren wird das Ganze von außen verschnürt und verzurrt.

Die linke Seite der Jurte ist die Seite der Frauen, der Familie und des Haushaltes, die rechte Seite ist die Seite der Männer
und die hintere Seite ist die Ehrenseite. Auf der rechten hinteren Seite hat immer der älteste Gast seinen Platz.
Dies ist der sogenannte Ehrenplatz. Alle sitzen nach dem Alter, nicht nach dem Rang und nicht nach Namen!!!
Die Innenwände einer Jurte sind mit hübschen Stoffen behängt und der Boden ist mit Fellen und
farbigen Filzteppichen ausgelegt.

Eine zusammengelegte Jurte passt auf zwei Kamele
und kann in weniger als einer Stunde von einer Familie (4-6 Personen)
zerlegt werden.

Heute noch wohnen über 50 Prozent der Mongolen in Jurten und möchten auf keinen Fall in Steinhäuser ziehen. 🙂

Interesante Seite: